Narren stürmen das Regierungspräsidium
Die Narren sind los. Schon vor dem Schmotzigen Donnerstag hatten Masken, Hästräger und bunte Gestalten das Tübinger Regierungspräsidium fest im Griff. Und beim traditionellen Narrenempfang am Dienstag-Nachmittag war nicht nur Regierungspräsident Klaus Tappeser fast nicht wieder zu erkennen, auch die Narrenkappe fand eine neue Besitzerin.
Ausnahmezustand im Tübinger Regierungspräsidium. Wo normalerweise Regierungspräsident Klaus Tappeser die Geschehnisse lenkt, regierten am Dienstag die Narren. Mit Musik und Schunkelei feierten alle den ersten – eigentlich traditionellen – Narrenempfang seit vier Jahren. So lange hatte die Corona-Pandemie den Feierlichkeiten einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Tappeser selbst hatte zu diesem Anlass dem „Lehrer Lämpel" die Aufgaben des Tages überlassen. Doch hinter der Figur, die man eigentlich aus der Bildergeschichte Max und Moritz kennt, steckt auch ein politischer Gedanke.
"Ich versuche, jeweils ein Motto für die Fasnet zu erdenken, jedes Jahr ein neues Motto. Und da nehmen wir das,was uns politisch zur Zeit umtreibt. Und die Diskussionen um G8, G9, die frühkindliche Bildung und die frühkindliche Erziehung, das treibt unser Haus zur Zeit gewaltig um" erklärte Tappeser sein Kostüm.
Und trotz dem aktuellen Bezug, die Idee für das Kostüm stamme gar nicht von ihm selbst, wie der Behördenchef zugab.
"Das ist mehr oder weniger am Küchentisch bei uns zu Hause entstanden, das Nachdenken was könnte man machen. Und ich habe Gott sei Dank eine Frau, die da mitmacht und mir dann dieses Häs – es ist ja kein Kostüm es ist ein Häs – auf den Hof stellt" so Tappeser weiter.
Zwar ohne Häs, dafür aber mit einem anderen Accessoire ging Landeswirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut nach Hause. Denn sie ist die Narrenkappenträgerin 2024.
"Also die Narrenkappe verliehen zu bekommen ist natürlich eine große Ehre. Eine närrische Ehre, die mich in besonderer Weiße stolz macht. Und ich muss sagen, diese fünfte Jahreszeit, wo wir unsere Tradition und unsere Kultur pflegen, die gehört zum Jahr dazu, die gehört zu Baden-Württemberg dazu" so die Wirtschaftsministerin.
Außerdem tue es jedem auch einmal gut, närrisch sein zu dürfen und Spaß zu haben. Auch, oder gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen, so die Wirtschaftsministerin. Sie selbst hatte deshalb vor allem eines zu sagen: "An alle Narren, genießt jetzt die närrischen Tage, am Donnerstag ist ja Schmotziger Donnerstag, da wird es noch einmal ganz intensiv. Ich freu mich drauf."
Das ließen sich die Narren im Regierungspräsidium nicht zweimal sagen und feierten auch nach dem offiziellen Teil einfach weiter.