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Hülben

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Erlebbare Geschichte - Zweites Keltenspektakel auf dem Flugplatz

Sie sind die großen Unbekannten unter unseren Vorfahren, obwohl sie mit dem Heidengraben bei Grabenstetten oder dem Fürstengrab von Hochdorf auch in unserer Region zahlreiche Spuren hinterlassen haben. Die Hochzeit der Kelten lässt sich auf den Zeitraum zwischen 800 vor Christus und bis Mitte des 4 . Jahrhunderts unserer Zeit datieren, als Germanen-Stämme dann in das keltische Siedlungsgebiet drängten. Bei dem Kelten-Spektakel in Hülben gibt es am heutigen Samstag und auch noch morgen die Möglichkeit, spannende Einblicke in eine fast schon vergessene Kultur zu nehmen.

Der Flugplatz Hülben gehört heute und morgen ganz den Kelten. Verschiedene neuzeitliche Keltengruppen aus der Region und aus ganz Deutschland haben hier ihre Zelte aufgeschlagen, und leben ein Wochenende lang, getreu ihren Vorbildern aus der Vergangenheit. In die geheimnisvolle Geschichte der Kelten eintauchen, können dabei auch die Besucher. Und das ist auch das Ziel des zweiten Keltenspektakels: Geschichte erlebbar zu machen.

"Unsere Erfahrung lehrt: Wenn mans in nem Buch liest oder im Geschichtsunterricht in der Schule dargestellt wird, das geht da rein, da raus. Wenn mans aber live erlebt, wenn man die Menschen sieht in der Tracht, [...] wenn man das Handwerk erleben kann, das Schmieden, Glasperlen herstellen und die ganzen Sachen. Dann bleibt da viel mehr hängen", so Wolf Dietrich Herder von der Keltengruppe "Riusiava".

Über die Kelten ist nicht viel bekannt. Das liegt vor allem daran, dass sie keine schriftlichen Zeugnisse hinterlassen haben. Auch organisierten sie sich nie zentral in einem Staat, sondern verteilten sich auf viele verschiedene Stämme und Stammesverbände. Die Kelten seien eigentlich haarscharf an der Hochkultur vorbeigegangen, erklärt Herder. "Wenn sie noch eine Schrift gehabt hätten, wären sie die erste Hochkultur in Mitteleuropa gewesen. Bevor die Römer gekommen sind. Und sie waren ein faszinierendes Volk. Sie waren tolle Handwerker, sie waren gefürchtete Krieger, begehrte Söldner und ihr Leben ist noch nicht ganz erforscht. Und das macht sie auch ein bißchen geheimnisvoll", schildert Herder.

Ihren Lebensunterhalt bestritten sie mit Ackerbau und Viehzucht. Und dabei sollen sie so erfolgreich gewesen sein, dass sie als erstes Volk in Mitteleuropa Agrarüberschüsse erzeugten, die sie dann verkaufen konnten. Und was viele nicht wissen: die Kelten hatten auch einen ausgeprägten Erfindergeist. "Wir haben Erfindungen der Kelten die wir heute noch nutzen. Das fängt bei der Hose an und hört bei der Sense auf, die bei der Landwirtschaft heute noch eingesetzt wird. Die erste Form der Sense war von den Kelten", so Wolf Dietrich Herder.

Und alles was beim Keltenspektakel an diesem Wochenende zu sehen ist, fand so – oder so ähnlich - auch schon um 800 vor Christus, sozusagen direkt vor unserer Haustüre statt. Denn die Region gelte als "Wiege der keltischen Kultur": Auf der Schwäbischen Alb, schildert Herder, finde sich mit der Heuneburg in Hundersingen die älteste keltische Stadt Deutschlands. Das Oppidum sei einmal ein bedeutendes Macht- und Handelszentrum gewesen. In einem Grabhügel habe man Rohseide aus Asien gefunden. Etliche Grabhügel und Viereckschanzen in der Region belegten dass die Kelten sich hier aufgehalten hätten.

Wer dem Mythos Kelten selbst ein wenig auf die Spur kommen will, hat morgen ab elf Uhr noch einmal Gelegenheit dazu. Mehr Infos gibts im Internet unter: www.keltenspektakel.de

 

 


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