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Reutlingen

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Stadt äußert sich zu Schmäh-Plakaten

Wie aus dem Nichts sind sie über Nacht aufgetaucht und haben nicht nur unter den Einwohnern Reutlingens für Aufsehen gesorgt: zahlreiche Plakate mit wenig charmanten Aussagen über die Achalmstadt. Doch nach der ersten Verwunderung stand schnell fest, es war die Stadt selbst, die die Anschläge beauftragt hat. Heute haben sich die Verantwortlichen zu der ungewöhnlichen Kampagne geäußert.

„Nichts ist so langweilig wie ein aufregender Tag in Reutlingen" oder „Große Achalm, nichts dahinter". So oder so ähnlich lauten die Sprüche, die auf Bushaltestellen oder Werbeflächen in Reutlingen zu lesen sind. 150 sind es insgesamt, verteilt in der ganzen Stadt – immer ergänzt mit dem Slogan „Reutlingen kannst du nicht mögen."

"Ich weiß nicht wann die Tradition geboren wurde, die eigene Stadt in Grund und Boden zu reden. Aber in Reutlingen hat es eine gewisse negative Tradition und nicht nur mir, sondern auch anderen ging das irgendwann richtig auf die Socken. Und diese Kampagne haben wir gemacht, um dieses negative „Self-Bashing" zu überhöhen" so Oberbürgermeister Thomas Keck.

Heute, knapp eine Woche nach dem Start der Aktion, sollte sich zeigen: Die Plakataktion in ihrer ursprünglichen Form war nur die „Phase 1" der Kampagne – die vor allem ein Ziel verfolgte.

"Schlussendlich war es unser Ziel, ein Stadtgespräch zu entfachen, und genau das ist passiert. Die Reutlinger, die für ihre Stadt brennen, haben sie verteidigt. Und die, die auch mal skeptisch sind und vielleicht auch eine gewisse Form der Hassliebe zu ihrer eigenen Stadt in sich tragen sind vielleicht auch daran erinnert worden, was Reutlingen eigentlich für schöne Ecken hat" erläuterte Stadtmarketing-Chefin Anna Bierig.

Doch auch über Reutlingen hinaus hatten die Plakate Aufmerksamkeit erregt. Keck hält diese deshalb auch nach wie vor für die richtige Entscheidung, auch wenn ihm die Sprüche zum Teil durchaus nahe gegangen seien, wie er zugab.

"Im Endeffekt war es die richtige Entscheidung es zu tun. Die Aufmerksamkeit ist brutal, bis ins Ausland. Es ist der absolute Hammer. Es gibt eine Reihe von Oberbürgermeistern die mich anschreiben und sagen: Schick mir die Plakate, da kleben wir unseren Stadtnamen drüber. Das werden wir natürlich nicht machen" stellte Keck klar.

Was die Stadt aber machte war, den ursprünglichen Slogan zu erweitern. „Reutlingen kann man nicht mögen ... nur lieben" lautet dieser jetzt.

Unter diesem Motto erzählten am Montag acht Reutlinger, was sie an der Achalmstadt lieben – mit dabei auch der ehemalige Bundesligaspieler Sven Schipplock.

Und die Aktion sei noch nicht zu Ende, kündigte Keck an. Weiter geht es auf dem Reutlinger Stadtfest ab dem 21. Juni, wo – so die Hoffnung der Stadt – bereits weitere Geschichten gesammelt werden können.


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