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Balingen/Lichtenstein

Foto: RTF.1
Umweltminister Untersteller auf Biodiversitätstour

Die jahrhundertealte Landschaft der Streuobstwiesen am Rande der Schwäbischen Alb ist ein wahrer Schatz, denn mit rund 26.000 ha gehört sie zu den größten Streuobstlandschaften Europas. Diese besuchte der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller im Rahmen seiner Biodiversitätstour, um sich über Projekte zu informieren, die sich um den Erhalt der Flächen kümmern. Und wir haben ihn bei seiner Tour auf der Schwäbischen Alb begleitet.

Bei strahlendem Sonnenschein genießt der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller eine Birne – direkt von den Streuobstwiesen in Balingen, die er diese Woche im Rahmen seiner Biodiversitätstour besucht hat.

Baden-Württemberg habe nämlich die größte zusammenhängende Streuobstfläche in Europa, so der Umweltminister, und außerdem seien es auch die artenreichsten Flächen in Baden-Württemberg. Um die 5000 Tier- und Pflanzenarten würden in den Streuobstflächen vorkommen.

Und deshalb müsse diese prägende Kulturlandschaft erhalten werden, so Untersteller weiter. Dafür setzt sich der Verein Schwäbische Streuobstparadies e.V. ein. Mit einer Informationsoffensive zum Thema bietet er Bildungsangebote für Streuobstwiesenbewirtschafter an, in denen Wissen über die richtige Pflege zugunsten des Artenschutzes vermittelt wird.

Die Geschäftsführerin des Vereins, Maria Schropp, erklärt die zwei Schwerpunkte der Angebote: der eine sei der Baumschnitt, der sich mit der Frage befasst, wie Lebensraum für Insekten geschaffen werden könne. Der zweite Punkt sei das Thema Grünland: wie muss die Wiese bewirtschaftet werden, um möglichst viel Artenreichtum zu ermöglichen? Da gebe es viele ökologische Zusammenhänge, die beachtet werden müssen,  wie zum Beispiel die Häufigkeit und der Zeitpunkt des Mähens.

In sechs Landkreisen ermöglicht der Verein den Streuobstwiesenbesitzern also Zugang zu dem Wissen, mit dem Artenvielfalt und Bewirtschaftung in Einklang gebracht werden können. Bei der Umsetzung gibt es allerdings einige Hürden, die an den Umweltminister herangetragen wurden:

So gebe es Probleme beim Wegräumen des Schnittguts, erzählte Untersteller. In manchen Landkreisen fehle es an entsprechenden Möglichkeiten, dieses wegzuräumen. Er habe allerdings bereits zugesagt, sich dieses Themas noch einmal anzunehmen.

Unterstützung seitens der Kommunen gibt es beim Erhalt von Wacholderheiden und der dortigen Artenvielfalt. Hierbei spielt die Schäferei eine wichtige Rolle. Indem sie Gräser und junge Triebe essen, aber Wacholderbüsche unberührt lassen, pflegen sie diese Landschaft. So erschaffen sie auf den Albweiden eines der artenreichsten Ökosysteme Europas. Um sich über Problemstellungen in diesem Bereich zu informieren, traf sich der Umweltminister mit Vertretern von Gemeinden und Organisationen in Lichtenstein.

Tübingens Regierungspräsident Klaus Tappeser erklärt, dass ein Problem bei der Schäferei sei, dass die Herden ziehen müssen, allerdings fehle es an Möglichkeiten, da Straßen und Besitzverhältnisse aufhalten würden.

Deshalb müsse hier unter anderem der Landschaftserhaltungsverband Reutlingen eingreifen, damit Schafe ihren Auftrag der Beweidung erfüllen können, indem sie die Flächen zur Beweidung freihalten. Unter anderem werden auch Pferchflächen geschaffen, auf denen Schafe nachts ruhen können, bevor sie tagsüber weiterziehen.

Mit diesen Maßnahmen könne die landschaftsprägende Struktur auf der Schwäbischen Alb erhalten werden.


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