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Tübingen

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Qualifizierter Mietspiegel für Tübingen, Dettenhausen und Kirchentellinsfurt

Schon seit vielen Jahren ist der Wohnungsmarkt in Deutschland sehr angespannt. Dadurch sind viele Menschen gezwungen aus den Städten aufs Land zu ziehen, wo die Mieten noch bezahlbar sind. Doch wie hoch liegen eigentlich die Mieten in der Universitätsstadt Tübingen und in den Nachbargemeinden Dettenhausen und Kirchentellinsfurt? Um das herauszufinden wurden im Frühjahr 2020 10.000 Haushalte angeschrieben, etwa 25 Prozent haben geantwortet. In einem Pressegespräch haben nun Vertreter der drei Gemeinden sowie des Mieterbundes Reutlingen-Tübingen zusammen mit Vertretern der Wohnungseigentümer erstmals einen gemeinsamen qualifizierten Mietspiegel präsentiert.

Nicht nur bei der Wohnungssuche stellt sich für jeden Interessenten die Frage, ob die Preise dem Mietspiegel entsprechen oder nicht. Auch für Mieter und Vermieter dienen Mietspiegel als Leitfaden. Umso wichtiger ist es, dass ein solcher Mietspiegel auf qualifizierten Daten fußt. Das ist nun geschehen und stößt bei allen Beteiligten auf Lob.Karl Böhmler Deutscher Mieterbund Reutlingen-Tübingen e.V.:"Mit der Arbeit dieser Kommission bin ich sehr zufrieden, es war immer transparent wie gearbeitet, wie gerechnet wird. Also ich muss wirklich ein großes Lob aussprechen den Organisatoren und bei der Stadt. Und was sehr wichtig ist, dass der Mietspiegel in dieser Form handbar ist//natürlich kann man nicht in Abrede stellen, dass wenn ein neuer Mietspiegel aufgelegt wird, die Vermieter hellhörig werden und schauen wie liege ich mit meiner Wohnungsmiete – gibt es die Möglichkeit anzupassen.Das kann natürlich hervorgerufen werden."

Die Wohnungsmarktsituation in Tübingen und den Nachbargemeinden ist angespannt, wobei man Unterschiede machen muss. Während Tübingen eine klassische Mieterstadt ist, liegt in Dettenhausen und Kirchentellinsfurt der Anteil der Eigenheime wesentlich höher. Auch aufgrund von diversen Unternehmensansiedlungen ist die Bevölkerung Tübingens in den letzten Jahren stetig gewachsen. Das spiegele sich auch in den Mieten wider.

Cord Soehlke, Baubürgermeister Tübingen: "2,2% in den letzten 4,5 Jahren hinweg als Steigerung. Man muss da differenzieren, manche Mietverhältnisse sind gar nicht gestiegen und es gibt andere Neuvermietungen, die sind darüber – Mittelwert. Er spiegelt wider, dass Tübingen etwas über den Landesdurchschnitt ist, auf der anderen Seite spiegelt es wider, was wir Wohnungsneubautentechnisch in den letzten Jahren gemacht haben. Wenn wir gar nichts gemacht hätten, lägen wir in einer anderen Liga bei 3 bis 3,5 %. Deshalb kann ich gesamt betrachtend damit leben."

Ähnlich wie der Mieterbund sieht auch der Verein der Wohnungseigentümer die praktikable Handhabung des neuen wissenschaftlich erarbeiteten Mietspiegels als großen Erfolg. Jedoch sehen die Wohnungseigentümer ein gewisses Abneigung kommunaler Wohnungsbaugesellschaften gegenüber privaten Investitionen. Und so hält sich die private Investitionsfreude in Grenzen.

Dr. Helmut Failenschmid, Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümervereins Tübingen e.V.: "Die Investitionsfreude bezieht sich in erster Linie, bin ich bereit eine Wohnung von einem Bauträger zu erwerben. Der klassische Eigentümer, der baut, hat Schwierigkeit einen Bauplatz zu finden. Da hapert es schon an der Investitionsfreude – für uns wäre es wichtig gewesen in den vielen letzten Jahren die Möglichkeit Wohnungen zu bauen viel weiter gewesen wäre. Das war viel zu eng und deshalb auch die Preisentwicklung und die Knappheit auf dem Mietwohnungsmarkt."

Alle Beteiligten betonen jedoch, dass dieser Kommissionsentwurf noch dem entsprechenden Gemeinderatsgremium vorgestellt werden und darüber abgestimmt werden muss. Wenn die Zusage erteilt ist, soll der Mietspiegel offiziell am 01. Oktober in Kraft treten.


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