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Besuchsverbote

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Altenpflege unter Ausschluss der Angehörigen wegen Corona

Wegen des Coronavirus gelten in vielen Altenheimen Besuchsverbote. Der Personalschlüssel muss nicht mehr erfüllt werden. Einblick für Angehörige wird schwerer.

In der Coronakrise müssen Angehörige großes Vertrauen in Pflegeheime oder Kliniken aufbringen, wenn sie dort Eltern, Großeltern oder andere Verwandte haben. Gleichzeitig haben Pflegekräfte in diesen Tagen eine besondere Verantwortung.

Denn was sich in den Pflegeheimen abspielt, bekommen Angehörige nicht mehr ohne Weiteres mit. Um ältere Menschen und Kranke vor dem für sie oft tödlichen Coronavirus zu schützen, halten die zuständigen Behörden Besuchsverbote für notwendig und angemessen.

Zuletzt hat am Freitag Bayern wegen des Coronavirus strenge Auflagen verhängt. Altenheime dürfen von Angehörigen nur noch im Sterbefall betreten werden, oder wenn jemand todkrank ist, also palliativ versorgt wird.

Auch in Krankenhäusern kümmern sich Angehörige oft um ihre Verwandten, etwa Kinder um Vater oder Mutter, die in Behandlung sind. Ob für alltägliche Bedürfnisse, für die das Pflegepersonal keine Zeit hat - oder für Gespräche mit Ärzten, die zum Beispiel betagte Patienten häufig überfordern. Letztere fühlen sich oft wohler damit, Verwandte an ihrer Seite zu wissen. Darauf müssen sie jetzt verzichten.

Pflege-TÜV ausgesetzt

Gleichzeitig hat die Bundesregierung nun die Vorgaben für die Altenpflege gelockert. Der so genannte Pflege-TÜV wird bis Ende September ausgesetzt. Nur wenn Pflegekassen über Missstände in einzelnen Einrichtungen informiert werden, sollen weiter anlassbezogene Prüfungen stattfinden. Ist nur die Frage, wer diese Missstände dann bemerkt. Darin liegt ein Nachteil des Bemühens, möglichst wenig Besuch in den Heimen zu haben, um eine Einschleppung des Virus zu vermeiden.

Personalschlüssel gelten vorerst nicht mehr

Vorgeschriebene Personalschlüssel werden befristet ausgesetzt. Eine Einrichtung kann ihren Betrieb laut Bundesgesundheitsminister auch dann noch aufrecht erhalten, wenn weniger Pflegefachkräfte als vorgesehen zur Arbeit kommen.

„Um die Arbeitsbelastung der Pflegekräfte zu reduzieren, haben wir beschlossen, die Pflege von jeder nicht notwendigen Bürokratie zu befreien", erklärten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Pflegebevollmächtiger Andreas Westerfellhaus in einer Pressekonferenz. Man wolle damit die Pflegekräfte während der Ausbreitung des Coronavirus besser unterstützen. Immerhin lastet auf ihnen das Vertrauen, dass ältere Menschen in ihrer Obhut die Viruskrise möglichst gut überstehen.

Den Pflegekräften sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes helfen, wo nötig. Diese sollen an Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und Gesundheitsämter abgestellt werden können. Pflegeheime, die Personalprobleme bekommen, sollen sich bei den Pflegekassen melden, und auch anderes Personal, etwa aus der Tagespflege einsetzen können.

Pflegebedürftige werden vorerst nach Aktenlage eingestuft und nicht mehr persönlich besucht, um nicht notwendige Kontakte zu vermeiden.


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