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Baden-Württemberg

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Zwischenbilanz - Verkehrsminister stellt neue Bau- und Förderprogramme im Radverkehr vor

Seit zehn Jahren fördert das Land Baden-Württemberg den Radverkehr als wichtige und nachhaltige Mobilitätsform. Die Gründung des Landesbündnisses ProRad im Jahr 2009 war dabei der Ausgangspunkt. Das ambitionierte Etappenziel, den Radverkehr in Baden-Württemberg bis zum Jahr 2020 auf 16 Prozent zu erhöhen, wird voraussichtlich aber scheitern. Bei einer Landespressekonferenz am Donnerstag in Stuttgart, zog Verkehrsminister Winfried Hermann eine Zwischenbilanz und stellte zukünftige Bau- und Förderprogramme des Landes vor.

Der Radverkehrsanteil ist laut der Studie „Mobilität in Deutschland" von acht Prozent im Jahr 2008 auf zehn Prozent im Jahr 2017 gestiegen. Das gesetzte Ziel von 16 Prozent im Jahr 2020 dürfte demnach gescheitert sein.

„Ein bisschen enttäuscht waren wir dann schon, weil wir unglaublich viel gemacht haben und die Hoffnung hatten, dass man jetzt unglaublich viel sieht, aber man sieht an dem Beispiel auch – es dauert" erklärt Verkehrsminister Winfried Hermann.

Jetzt lautet das neue Etappen-Ziel: 20% bis 2030. Zwar liegt die finanzielle Radförderung nach wie vor weit hinter den Ausgaben des Autoverkehrs, dennoch hätte sich die Situation deutlich verbessert.

„In den letzten zehn Jahren haben wir das systematisch gesteigert und heute kann man sagen, geben wir grob etwa das 2 bis 2,5-fache pro Jahr für Förderung von Radverkehr aus als vor etwa zehn Jahren" so Hermann.

Gefördert werden neben den Radwegen auch Radhäuser und Abstellanlagen. Doch der Verkehrsminister betont, dass die Radkultur nicht nur von der passenden Hardware abhängen würde, sondern dass sich vor allem etwas in den Köpfen der Menschen ändern müsste.

Um das zu bewerkstelligen ist auch die Arbeit der einzelnen Kommunen gefragt. Ein positives Beispiel, wie eine Stadt zum Gelingen beitragen kann, stellt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg, kurz AGFK und gleichzeitig Erster Bürgermeister in Kirchheim unter Teck an ein paar Beispielen vor. So gibt es in Kirchheim unter Teck zum Beispiel eine Fahrrad-Rikscha für ältere Menschen. Auch wurde ein spezieller Fahrradkurs für Musliminnen gemacht oder eine Initiative zum Thema Fahrradstationen mit Langzeitarbeitslosen.

Die Fahrradmuffel fände man übrigens eher auf dem Dorf und in kleineren Städten, betonte Hermann. Viele große Städte könnten im bundesweiten Vergleich locker mithalten.

In Reutlingen und Stuttgart seien die Werte unter zehn Prozent (Reutlingen 9%, Stuttgart 8%) und damit deutlich schlechter als in vielen anderen Städten. Dass gerade diese Städte mit der Luftreinhaltung zu kämpfen hätten, wundert Winfried Hermann nicht.

Bis 2030 sollen 700.000 Kilometer Radnetz geschaffen und weitere Radschnellwege gebaut werden, um den Radverkehr endgültig im Alltag zu installieren.


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