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Tübingen

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Umzug in ein neues Leben - Ambulant betreutes Wohnprojekt in der Weststadt

In der Tübinger Köllestraße 1 starten im Moment sieben Frauen in einem neuen Zuhause in einen neuen Lebensabschnitt. Die GWG Tübingen hat hier ein Haus für Frauen in Wohnungsnotfällen gebaut. Sieben Ein-Zimmer-Apartments stehen jetzt zur Verfügung, um in Not geratene Frauen aufzufangen und sie schrittweise wieder in die Gesellschaft zu integrieren.

Idyllisch am Ufer der Ammer gelegen steht es da, dass neue Wohnprojekt in Tübingens Weststadt. Das von der GWG gebaute Wohnhaus wird vom Diakonieverbund Dornahof betrieben, der sich auch um die ambulante Betreuung der Bewohnerinnen kümmert.

Sozialpädagogin Geraldine Sommer wird sich hier ab dem ersten März um die sieben Bewohnerinnen kümmern, die die Wohnungen für zwei Jahre beziehen dürfen. Auch wenn die Frauen hier autark leben können, hilft und begleitet sie bei Behördengängen oder der Bewältigung von Sucht und Trauma.

Nach den zwei Jahren, sollen die Bewohnerinnen, im besten Fall, gefestigt und gestärkt in den regulären Wohnraum zurückkehren. Ein ambitioniertes Ziel, aber keinesfalls utopisch, erklärt Sozialarbeiterin Isabell Amann. Denn die Frauen würden viele Ressourcen und Fähigkeiten mitbringen, die es nur wieder zu beleben gilt, so Amann.

Frauen würden lange in einer verdeckten Wohnungsnot leben, erklärt Amann. Wenn sie dann kämen, würden sie viele angestaute Probleme und auch Traumata mitbringen. Sie hätten auch deshalb eine höhere Schutzbedürftigkeit als beispielsweise Männer. Auch das wurde beim Bau des Wohnhauses berücksichtigt. So gibt es zum Beispiel keine Balkone, um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen.

Der Bau wurde bereits im Herbst 2015 beantragt Verzögert hatte es sich vor allem durch eine Klage von Nachbarn, die das Gebäude aus verschiedenen Gründen nicht wollten. Der Baubeginn konnte deshalb erst im März 2018 starten.

Außerdem war der Untergrund im Bereich des Ammer-Ufers instabil, so dass zusätzliche Kosten für den Spezialtiefbau und die Entsorgung aufkamen. Trotz des relativ teuren Projekts und einem hohen Quadratmeterpreis, wollte die GWG den sozialen Wohnungsbau umsetzen.

Die GWG-Geschäftsführer Uwe Wulfrath und Paul Schmid freuen sich, dass sie den bedürftigen Frauen mit diesem Projekt helfen konnten.

Die sieben so geschaffenen 30-Qudratmer-große Wohnungen waren schnell belegt. Die erste Bewohnerin ist 93 Jahre alt und lebte nach einigen Jahren im Zelt zuletzt in einem Wohnwagen in der Wagenburg – ohne ausreichende Heizung oder Wasserversorgung.

Im Unterstützungszentrum im Schleifmühleweg 16, gibt es neben der Beratungsstelle auch zwei Notunterkünfte. Doch die GWG Tübingen hat schon neue Pläne.

Ja, es gibt ja Moment das Unterstützungszentrum im Schleifmühleweg 16. Und das Gebäude soll dann langfristig auch noch umgebaut werden. Also, das ist auf jeden Fall im Bauprogramm mit drauf. Wann das jetzt genau umgesetzt werden soll, wissen wir jetzt noch nicht, weil da noch Bewohner drin sind. Aber wenn das leer ist, werden da auch nochmal 11 Einzimmer-Wohnungen dazu kommen," erklärt Susanne Tischlinger, Projektleitung GWG Tübingen.

Der Start in ein neues Leben – dieser Traum ist für sieben Frauen zwischen 28 und 93 Jahren hier in der Köllestraße 1 bereits wahr geworden.


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