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Reutlingen / London

Foto: RTF1
Naturschauspiel - "Wildlife Photographer of the Year" - Ausstellung ab Freitag eröffnet

Für das perfekte Natur-Foto bedarf es nicht nur einer guten Ausrüstung und technischem Know-How, sondern auch viel Ehrgeiz und ein Quäntchen Glück. Wer ambitioniert ist, hat jedes Jahr die Möglichkeit mit seinem Foto an einem der prestigeträchtigsten Wettbewerbe für Naturfotografen teilzunehmen - dem Wildlife Photographer of the Year, veranstaltet vom Natural History Museum London. Zu sehen sind die 100 besten Fotografien aus dem letzten Jahr nun im Naturkundemuseum Reutlingen.

„Der Mensch, das Augenwesen, braucht das Bild" - das sagte einst Leonardo da Vinci. Und damit hatte er wohl nicht ganz unrecht – denn ein Bild bewegt uns oft mehr als bloße Worte. Es transportiert Gefühle und vermittelt Stimmungen, es lässt uns teilhaben an etwas, was häufig verborgen bleibt.

Besonders wenn es sich um solch faszinierende Aufnahmen handelt, wie die 100 Fotografien der aktuellen „Wildlife Photographer of the Year" - Ausstellung im Naturkundemuseum Reutlingen.

Viele der Aufnahmen zeigen seltene tierische Verhaltensweisen oder ein besonderes Naturschauspiel. Oft zeigen sie aber auch die grausame Wahrheit. So wie das ermordete und seines Horns beraubte Nashorn auf dem Siegerbild des Wettbewerbs.

Das Breitmaulnashorn wurde in einem geschützten Park gewildert, denn mittlerweile ist das Horn, welches für die traditionelle chinesische Medizin verwendet wird, mehr wert als Gold. Und das obwohl der Nutzen ähnlich hoch ist, wie beim Kauen der Fingernägel.

Der Wettbewerb ist in 19 Unterkategorien eingeteilt, wie zum Beispiel die Kategorie „Verhalten Vögel" oder „Tierportraits," so das Portrait eines Polarfuchses mit Gänseei. Doch das Bild ist nicht nur einfach ästhetisch – es steckt noch viel mehr dahinter.

„Das ist schon mal erstaunlich, dass ein Raubtier so etwas filigranes wie ein Ei transportieren kann und der Sinn dahinter ist, dass es dort eben eine sehr, sehr große Gänsekolonie gibt, mit natürlich vielen Eiern. Die Gänse brüten dort auch im Sommer und die Füchse haben sich angewöhnt, die Eier im Sommer, wenn sie eben da sind, einzusammeln, zu verstecken, zu vergraben und zwar in die Tiefe, dass das Ei dann eben entsprechend gekühlt ist und dann hält, und dann die nächste Generation ernähren kann" erklärt die Leiterin des Naturkundemuseums Reutlingens, Barbara Karwatzki.

Die Bilder beeindrucken durch ihre Ästhetik, Bild- und Farbgestaltung und natürlich durch das Motiv. Die Geschichten dahinter, die auf Tafeln neben den Bildern hängen, ergänzen das Szenario und geben uns noch mehr Aufschlüsse über das komplexe Verhalten von Tieren und Naturschauspielen.

Und oftmals ist man im ersten Moment nicht in der Lage überhaupt zu erkennen, was auf der Fotografie tatsächlich abgebildet ist. So ist der Wald, der aussieht als bestünde er aus heiligen Tannen im goldenen Licht, ist in Wirklichkeit eine Versammlung von Millionen Monarchfaltern.

Das diese Abbildungen der Realität entsprechen und nicht bearbeitet wurden, wird durch die strengen Kriterien garantiert.

Das erste Kriterium ist natürlich, dass das Foto ein wahrheitsgetreues Abbild der Natur liefern muss. Darüber hinaus muss es aber auch etwas Besonderes bieten, was es über die schiere Masse an Fotos hinaus hebt, wie komplexes Verhalten von Tieren, eine bestimmte Stimmung oder Beleuchtung, auf jeden Fall etwas, was man so noch nicht gesehen hat" erklärt Karwatzki.

Zu sehen sind die einzigartigen Naturabbildungen im Naturkundemuseum Reutlingen noch bis zum 10. Februar 2019. Der Eintritt ist kostenlos.


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