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Tübingen

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"Ich bin" - neue Ausstellung in der Kunsthalle

Die Werke der österreichischen Künstlerin Birgit Jürgenssen sind zum ersten Mal in Deutschland zu bestaunen - und zwar in der Kunsthalle Tübingen. Die neue Ausstellung von Direktorin Dr. Nicole Fritz und Kuratorin Natascha Burger präsentiert über 200 Werke und trägt den Titel "Ich bin".

"Ich bin" ist nicht nur der Titel der Ausstellung, sondern auch der Titel eines der wichtigsten Werke von Birgit Jürgenssen. Das Bild zeigt eine Tafel, auf der die titelgebenden Worte geschrieben stehen. Der Schwamm daneben eröffnet jederzeit die Möglichkeit, diese Worte auszulöschen.

Birgit Jürgenssen hat bereits als junges Mädchen angefangen, Zeichnungen nach Picasso in ihrem Schulheft anzufertigen und eine gewisse Leidenschaft für die Kunst entwickelt. Da ist es nur logisch, dass die Künstlerin zu Lebzeiten über 4000 Kunstwerke fertigte. Doch was macht das Gesamtwerk von Birgit Jürgenssen aus? In den Augen von Nicole Fritz sind Jürgenssens Werke von einer großen Sinnlichkeit. Aber die Künstlerin sei eben auch eine kluge Beobachterin der sozialen Situation der Frau, der Gesellschaft gewesen. Es komme also beides zusammen. "Eine unglaublich reflektierte Künstlerrin."

Jürgenssens Werk sei ein persönlicher Protest, vorallem gegen die traditionellen Geschlechterrollen. Gerade in der heutigen Zeit könne ihr Werk wichtige künstlerische Impulse setzen. Fritz denke, dass Jürgenssen heute wiederentdeckt werde, liege daran, "dass wir erst jetzt die Sinnlichkeit an ihren Arbeiten, vor allem in ihren Zeichnungen schätzen können. Wir drücken heute alle auf Knöpfe. Wir sind in der digitalen Welt zuhause und plötzlich erkennen wir den Wert einer analogen intensiven Erfahrung."

Natascha Burger aus Wien betreut die Ausstellung in der Kunsthalle als Kuratorin. Sie legt besonderen Wert darauf, das Werk der 2003 verstorbenen Künstlerin nicht nur auf deren Arbeiten zum Geschlechterverhältnis zu beschränken. Birgit Jürgenssen könne man nicht mit einer Botschaft fassen. Es gebe viele Blickwinkel, viele Aussagen. Natürlich eben auch bezogen auf die jeweiligen Jahrzehnte. In den 70er Jahren ganz stark bezogen auf diese Rollenklischees. In den 80er Jahren breche sie das dann sehr stark auf. "Sie wird expressiv, großformatig, in den Fotografien dann wieder sehr sinnlich und fragmentarisch."

Die Kunsthalle Tübingen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist Nicole Fritz grundsätzlich ein besonderes Anliegen. So werden auch bei dieser Ausstellung begleitende Programmpunkte wie Führungen, Workshops und Tanz-Performances angeboten, die unterschiedliche Zugänge in das Universum von Birgit Jürgenssen ebnen sollen. Noch bis Februar 2019 hat die Ausstellung geöffnet.


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