BWeins - Am Puls des Landes

Am Puls des Landes

Landtag in Stuttgart Plenarsitzung im Landtag Neues Schloss in Stuttgart Schlossplatz in Stuttgart

>> BWeins-Sendung in der Mediathek

Steinheim am Albuch

Foto: Pixabay
Erstmals Bruchstück des Steinheimer Meteoriten aufgetaucht

Vor 15 Millionen Jahren schuf ein großer Asteroid das Nördlinger Ries und ein kleinerer das Steinheimer Becken. Jetzt haben Forscher erstmals ein Stück des kleineren Asteroiden entdeckt. Das lag den Wissenschaftlern, ohne es zu ahnen, schon seit 20 Jahren direkt vor der Nase.

Das Bruchstück des Meteroriten fanden sie in einem Felsen, der schon seit 20 Jahren im Meteorkratermuseum in Steinheim ausgestellt ist. Im vergangenen Jahr hatte sich ein Riss gebildet, und die Geologen mussten ein Felsstück entfernen. Dabei entdeckten sie den Teil eines Eisenmeteoriten. Das Ergebnis der Untersuchung: Die beiden Meteoriten vom Nördlinger Ries und vom Steinheimer Becken waren völlig unterschiedliche Objekte – wahrscheinlich ein Asteroid mit Mond.

Einer der seltensten Meteoritentypen überhaupt: Erkenntnisse zu den Meteoriteneinschlägen in Steinheim am Albuch und Nördlinger Ries vor 14,8 Millionen. 

Objekten aus dem Weltall haftete immer schon etwas Besonderes an: Sei es durch die Romantik von Sternschnuppen am Nachthimmel oder auch durch ihre zerstörerische Kraft, die vor 65 Millionen Jahren durch einen Impakt zum Aussterben der Dinosaurier führte. So bietet der Sommerhimmel jedes Jahr ein besonderes Schauspiel: Die Meteorschauer der Plejaden, die auch mit bloßem Auge gut zu sehen sind und deren Sternschnuppen immer wieder für ein paar Wünsche gut sind.

Es klingt fast unglaublich: Ende des Jahres 2016 kam es zu einer weiteren astronomischen Sensation. Es wurde ein etwa zwei Zentimeter langes Bruchstück des Meteoriten gefunden, der den Meteoritenkrater Steinheimer Becken bei Heidenheim vor knapp 15 Millionen Jahren schlug. Der erste „Außerirdische" in Baden-Württemberg war entdeckt. Und wo? Ausgerechnet im Meteorkrater-Museum im Sontheim, Steinheim am Albuch.

Es kamen schon einige Zufälle zusammen, denn ein etwa einen Meter großer Kalksteinblock, der den Meteoriten umschloss, ist von so genannten Strahlenkegeln durchsetzt und konnte von den Museumsbesuchern nicht nur betrachtet, sondern auch angefasst werden. Ein Umstand, der vermutlich dazu beitrug, dass sich ein vorhandener Riss im Gestein öffnete. Aus Sicherheitsgründen wurde daraufhin ein kleiner Teil des Blocks entfernte.

Die Überraschung war groß: Sowohl auf dem entfernten Stück als auch auf dem verbliebenen Block wurde ein metallisch glänzendes Bruchstück sichtbar, was auf einen Meteoriten hindeutete. Entdeckter Meteorit schuf das Steinheimer Becken Vom Meteorkrater-Museum aus fand das abgebrochene Stück Kalkstein, samt dem metallischen Bruchstück, seinen Weg an das Naturkundemuseum Stuttgart.

Dort nahm es der Paläontologe Dr. Michael Rasser in Augenschein. Er informierte daraufhin einen weiteren Kollegen, den Meteoriten- und Impaktforscher Dr. Elmar Buchner, der weitere Untersuchungen an der Universität Stuttgart durchführte. Weitere Untersuchungsergebnisse von Wissenschaftlern aus Houston und Kiel wiesen alle in dieselbe Richtung:

Bei dem metallischen Bruchstück, das in einer Spalte des Kalksteinblocks steckte, handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein Bruchstück des Meteoriten, der im Gebiet des heutigen Steinheim am Albuch einschlug und das Steinheimer Becken schuf.

Erste Reste eines Meteoriten in Baden-Württemberg entdeckt

„Interessant in dem Zusammenhang ist vor allem, dass obwohl wir mit dem Steinheimer Becken den am besten erhaltenen Meteoritenkrater Deutschlands besitzen, Baden-Württemberg bislang das einzige Bundesland ohne einen erhaltenen Meteoriten war. Man hatte immer angenommen, dieser wäre beim Einschlag vollständig verdampft. Auch wenn es sich bei dem jetzigen Fund nur um ein wenige Zentimeter großes Metallfragment handelt, können wir sagen, dass es einer der seltensten Meteoritentypen überhaupt ist", freut sich Dr. Michael Rasser.

Neue Erkenntnisse zu den Meteoriteneinschlägen in Steinheim und Nördlinger Ries.

Der neue Fund lässt auch deshalb aufhorchen, da eine Frage, die die Wissenschaftler seit längerem beschäftigte, nun geklärt werden konnte: Sind das Steinheimer Becken und das Nördlinger Ries durch einen einzelnen Meteoriten, der in zwei Teile zerbrochen war, entstanden? Oder war der kleinere Steinheimer Meteorit beispielsweise ein „Mond" des größeren Nördlinger Meteoriten?, so die Überlegungen der Geowissenschaftler.

Nun konnte festgestellt werden, dass der Nördlinger und der Steinheimer Meteorit wohl zwei verschiedene astronomische Objekte waren. Während der Nördlinger Meteorit vermutlich ein so genannter Steinmeteorit war, handelte es sich bei dem Steinheimer Meteoriten um einen deutlich kleineren aber sehr schweren Eisenmeteoriten. Diese Art von Stein-Eisen-Meteorit (Pallasit) ist einer der seltensten Meteoritentypen überhaupt. Für die Besucher zu sehen Nächstes Jahr werden die Überreste des Meteoriten im Steinheimer Meteorkratermuseum anlässlich dessen 40 jährigen Bestehens zu sehen sein.

 

Quelle: Naturkundemuseum Stuttgart / KM


Nachrichten aus Bundesland und Landeshauptstadt

Foto: Pixabay
Schlag gegen Nigerianische Mafia - Festnahmen und Durchsuchungen Im Zuge von Ermittlungen gegen die nigerianische Mafia sind am Dienstag bundesweit zahlreiche Objekte durchsucht worden- auch im Landkreis Tübingen und in Filderstadt. Mehrere Männer wurden festgenommen. Sie sollen vor allem Romance Scamming und Geldwäsche betrieben haben.
Foto: RTF.1
Kreissparkasse bilanziert Geschäftsjahr 2023 in neuen Räumlichkeiten Viele Herausforderungen und schwierige Rahmenbedingungen habe das Jahr 2023 für die Kreissparkasse Reutlingen mit sich gebracht - sowohl politisch als auch gesellschaftlich. Das geht aus der Geschäftsentwicklung des letzten Jahres hervor, über die die KSK jetzt gesprochen hat. Doch es gebe auch erfreuliche Entwicklungen, zu denen unter anderem ein Umzug gehört.
Foto: Pixabay.com
Tatverdächtiger festgenommen Nach dem gewaltsamen Tod einer 69-Jährigen in Waldbronn hat die Polizei jetzt einen 39-jährigen Tatverdächtigen festgenommen.

Werbung:

Weitere Meldungen