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Engstingen-Haid

Foto: RTF.1
1,5 Millionen Liter: Aus einer Biogasanlage in Engstingen-Haid ergießt sich eine Gülle-Flut

Im Engstinger Gewerbepark Haid sind gestern morgen aus einer Biogasanlage3 Millonen Liter Gülle ausgelaufen. Ein Güllestrom ergoss sich dabei eine Straße hinunter und überfluteten Straßen und mehrere angrenzende Gebäude. mit Lagerräumen. Viele davon dürften für eine längere Zeit nicht nutzbar sein. Der Schaden ist noch nicht zu beziffern. Warum es zu dem Austritt kam, ist noch unklar. Das Polizeipräsidium Reutlingen hat Ermittlungen aufgenommen.

Die Auf-, Ausräumarbeiten im Engstinger Gewerbepark Haid laufen auf Hochtouren. Noch sind die Schäden der Gülle-Flut aus dieser Biogasanlage nicht zu beziffern. Gegen 5 Uhr, so die Polizei, habe ein Mitarbeiter bemerkt, dass Gülle austrat, und die Feuerwehr alarmiert. Da war der Strom bereits am laufen.

Wenig später war der Engstinger Bürgermeister Mario Storz bereits vor Ort. Ihm habe sich "ein schreckliches Bild geboten". schon bei der Einfahrt in den Industrieparkhabe man "die dampfende Brühe gesehen, wie sie die Straße entlang lief". Dabei sei ihm durch den Kopf gegangen, dass "das eines der schlimmsten Unglücke" sei, "die passieren können". Ein beängstigendes und "schlimmes Gefühl". Denn das Gärsubstrat aus Gülle ist nicht ungefährlich. Betroffen sind vor allem Gebäude im Gewerbepark, in die die Brühe eingedrungen ist.

Einer dieser Betroffenen ist Ralf Stoll. Der CDU-Politiker, zugleich Gemeinde- und Ortschaftsrat in Sonnenbühl, nutzt, wie viele andere, den Keller eines der betroffenen Gebäudes als Gewerbelager. Dort sei die Gülle eingetreten. In den Räumen habe diese teilweise bis an die Decke gestanden. Die Feuerwehren hätten abgepumpt. Heute haben Stoll und andere ihre Räumlichkeiten besichtigt. Präsentiert hat sich ihnen das ganze Ausmaß der Schäden. Viele dort gelagerte Waren sind unbrauchbar. 

Der Gülle-Strom nahm von dort aus seinen Weg eine Straße hinab, überflutete ein Wiesenstück und ergoss sich dann in Richtung der Gaststätte "Per DU", die sich unter dem Boden-Nivau befindet. Die Räume, das zeigen auch verbliebene Verunreinigungen an den Außenwänden waren fast komplett gefüllt.  An eine schnelle Nutzung der Gebäude ist, nicht nur wegen der Verschmutzungen, nicht zu denken. Einige Gebäude sind wegen der giftigen Ammoniak-Dämpfe noch nicht zugänglich. Erste Gutachter sind vor Ort, um die Schäden zu schätzen.

Insgesamt waren, laut Landratsamt Reutlingen, rund 134  Einsatzkräfte vor Ort, darunter auch Landwirte, die neben der Feuerwehr dabei halfen, die Keller leer,  vor allem aber auchdie giftige ammoniakhaltige Brühe aus von den Wiesen und Bodensenken zu pumpen. Storz und Stoll loben die Einsatzbereitschaftsschaft der Beteiligten unisono und danken ihnen. Die Feuerwehren waren teils von 6 bis 23 Uhr rund um Die Uhr im Einsatz. 

Storz und Stoll ging dabei vor allem auch eine weitere Sorge durch den Kopf:  Was ist mit dem Trinkwasser.? Bekannt sei, das das Sickerwasser hier im Bereich der Echazquelle wieder zum Vorschein komme, so meint ein Anwesender. Auch Stoll sieht das so. Das Problem habe man bereits bei der geplanten Windanlage Hohfleck eindringlich beleuchtet. Da müsse man dran bleiben, sagt Stoll. hat.

Die Sicherung des Trinkwasser scheint, laut Bürgermeister Mario Storz soweit auch gelungen.  Mit Hilfe vieler Landwirte habe man dafür gesorgt, das Regenüberlaufbecken "frei zu halten, um sicher zu stellen, dass das weiterläuft oder versickert".

Später wird das Landratsammt Reutlingen mitteilen: Die Trinkwasserversorgung sei sichergestellt. Beprobungen hätten bis zu diesem Zeitpunkt keine bedeutsamen Belastungen ergeben. Es werde aber weiterbeprobt.

Jetzt ermittelt der Arbeitsbereich Gewerbe und Umwelt des Polizeipräsidiums Reutlingen, warum und wie es zu dem Austritt der Gülle aus der Biogasanlage kommen konnte.

 

 


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