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Rendezvous im Stocherkahn

Rendezvous im Stocherkahn

Wer in Tübingen lebt, sollte doch wenigstens einmal den Neckar mit einem Stocherkahn befahren haben. Das dachte sich wohl auch Nicole Krieg, als sie ihren neuesten Roman geschrieben hat. "Rendezvouz im Stocherkahn" spielt in Tübingen in den 90er Jahren. Die beiden Studenten Rainer und Florence, die unterschiedlicher nicht sein können, kommen sich - wer hätte es gedacht - in einem Stocherkahn das erste Mal richtig näher. Doch die romantische Bootsfahrt entwickelt sich zu einer mittleren Katastrophe.

Der Hölderlinturm ist das Wahrzeichen Tübingens. Er gehört ebenso zu der Universitätsstadt wie das Schloss oder der Neckar. Die Örtlichkeiten lernt der Leser in Kriegs Roman genauso kennen, wie das typische Studentenleben. Das sah vor 25 Jahren aber noch etwas anders aus als heute. Die Zeit sei laut Nicole Krieg ja sehr hedonistisch geprägt gewesen: Hauptsache Spaß. Dazu die Technodiscos und auch die Mode, die jetzt gerade wieder komme, die Plateauschuhe und auch, dass sich die Männer so discomäßig aufgemotzt und Glitzerhemden getragen hätten.In diese Welt passt Rainer, der Hauptcharakter von Kriegs Liebesgeschichte, eigentlich gar nicht hinein. Rainer steht auf Rockmusik, spielt Gitarren und singt gerne Elvislieder. Außerdem kommt er aus dem Rheinland und spricht hochdeutsch. Er komme Krieg zufolge mit den Schwaben nicht so ganz gut klar und verstehe auch Schwäbisch nicht so gut. Auf der einen Seite sei er ein Romantiker, auf der anderen Seite habe er diese Profilneurose, dass er sehr viel von sich hält. Rainer sei laut Krieg sehr narzisstisch, aber auf seine Art natürlich auch wieder liebenswert und charmant.

An der Universität trifft der etwas kurz geratene Rainer auf die große und schöne Französin Florence, die zum Germanistikstudium nach Tübingen gezogen ist. Prompt verliebt er sich in sie. Rainer nimmt all seinen Mut zusammen und lädt Florence zur Geburtstagsfeier eines Kommilitonen ein. Der feiert auf einem Stocherkahn. Und weil Rainer seiner französischen Begleiterin imponieren will, greift auch er schließlich zur Stange, obwohl er noch nie zuvor einen Stocherkahn gesteuert hat.

Sogleich bemerkte er seinen Irrtum. Die Stange verhakte sich in den Flusskieseln. Rainer hing wie ein Mehlsack daran. Das Boot entfernte sich immer weiter von der Stange, die wie ein riesiger Zahnstocher mitten aus dem Neckar ragte. Seine Arme wurden zu kurz, er ließ er eine, dann die andere Hand los, vollführte noch ein paar unfreiwillig lustige Verrenkungen auf den von seinen vorherigen Versuchen glitschigen Holzplanken, bis die Schwerkraft schließlich gewann und er in den Neckar platschte.
Auszug aus "Rendezvous im Stocherkahn"

Trotz des für Rainer peinlichen Zwischenfalls, scheint ihm das Glück hold zu sein. Er und Florence kommen sich schnell näher. Doch das romantische Treffen endet mit einem blöden Missverständnis, sodass Rainer letzten Endes ohne ein weiteres Wort wegrennt. "Und wie wir wissen: In den 90er Jahren gab's noch keine Handys. Rainer hat keine Telefonnummer mehr von Florence, weil er in einem Affekt alles zerreißt", so Krieg. Er würde dann einfach verschwinden und mit seinem Freund nach Frankreich abhauen. Florence währenddessen sucht ihn den ganzen Sommer und findet ihn natürlich nicht, weil er nicht da ist.

„Rendezvous im Stocherkahn" eignet sich laut Krieg für jeden, der die 90er Jahre mag, auf Romantik steht oder einfach gerne lacht. Das Buch kostet 12,90 Euro.

Titel: Rendezvous im Stocherkahn

Autor: Nicole Krieg

Verlag: Silberburg


Sprache: Deutsch

Erscheint: 01.07.2013

ISBN-10: 3842512740

ISBN-13: 978-3842512740

Preis: € 12,90


Bewertung: 3 von 3 Sternen3 von 3 Sternen3 von 3 Sternen

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